Leitfaden für Overnight-Positionen im Trading. Als Overnight-Positionen werden jene Trades bezeichnet, die am Ende eines Handelstages noch nicht liquidiert oder geschlossen wurden. Diese Positionen sind sehr häufig bei Swing-Tradern anzutreffen, deren Ziel es ist, für einige Tage laufende Trades zu haben.
In diesem Artikel befassen wir uns mit Overnight-Trades, den damit verbundenen Risiken und wie man diese minimieren kann.
Was ist eine Overnight-Position?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einer Overnight-Position um einen Trade, der im Laufe des Tages begonnen und bis zum Schlafengehen noch nicht geschlossen wurde. Viele Daytrader und Scalper versuchen so weit wie möglich, diese Overnight-Positionen nicht zu halten, weil sie keine Kontrolle darüber haben, was passiert, wenn sie nicht da sind.
Ein weiterer gängiger Begriff, der der Overnight-Position ähnelt, sind Wochenendpositionen. Damit sind Trades gemeint, die nicht am Freitag geschlossen werden, wenn die globalen Märkte schließen.
Warum lässt man Trades über Nacht offen?
Trader lassen ihre Trades in der Regel aus mehreren Gründen über Nacht offen.
Swing-Trader lassen sie offen, weil dies Teil ihrer Trading Strategie ist.
Manche Trades lassen ihre Trades über Nacht offen, weil sie profitabel sind. Wenn der Trade z. B. 100 Euro im Profit ist und bis zum Ende des Tages der Profit des Trades auf 130 Euro steigt, kann man diese in der Hoffnung, dass sich der Trend fortsetzt, offen lassen.
Außerdem lassen Trader ihre verlustbringenden Trades über Nacht offen, in der Hoffnung, dass sie sich umkehren werden.
Risiken beim Offen lassen von Trades über Nacht
Es gibt mehrere Hauptrisiken, wenn man den Trade über Nacht offen lässt. Erstens können bestimmte Ereignisse auf dem Devisenmarkt eine große Bewegung auslösen, wenn man nicht anwesend ist.
Als die Schweizerische Nationalbank (SNB) beispielsweise 2015 die Bindung des Schweizer Frankens aufhob, stieg die Währung gegenüber anderen Währungen stark an. Dies führte zu einem Short-Squeeze unter den Tradern, die Leerverkäufe in der Währung hielten.
Tatsächlich machten einige prominente Broker Schlagzeilen, als sie nach diesem Ereignis in Konkurs gingen.
Zweitens besteht bei Aktien das Risiko, dass in den verlängerten Handelszeiten und vorbörslich größere Aktivitäten stattfinden. Zum Beispiel kann ein Unternehmen in dieser Zeit seine Ergebnisse veröffentlichen. Auch können über Nacht Fusionen und Übernahmen (M&A) angekündigt werden.
Wenn dies geschieht, kann die Aktie entweder deutlich höher oder niedriger eröffnen. Es ist bekannt, dass Aktien kurz nach der Markteröffnung und vor Börsenschluss in der Regel stark schwanken.
Drittens sind mit dem Halten von Vermögenswerten über Nacht Kosten verbunden. Einige Forex-Unternehmen erheben Swap-Gebühren. Diese Kosten sind zwar in der Regel gering, können sich aber bei einer mehrtägigen Haltung summieren.
Verringerung der Risiken bei Overnight-Positionen
Wie bereits erwähnt, ist das Halten von Positionen über Nacht mit verschiedenen Risiken verbunden. Daher müssen Trader wissen, wie sie einige dieser Risiken abmildern können.
- Erstens: Wenn man ein strikter Daytrader ist, sollte man es vermeiden, Trades über Nacht offen zu halten, es sei denn, es ist absolut notwendig.
- Zweitens sollte man versuchen, den Umfang der Trades zu reduzieren, wenn sie über Nacht offen sind. Wenn der Trade bereits profitabel ist, kann man einen Teil dieser Gewinne mitnehmen und einen Teil des Trades offen lassen.
- Drittens empfehlen wir für alle Trades einen Stop-Loss zu setzen. Ein Stop-Loss ist ein Instrument, das den Handel stoppt, sobald er ein vorher festgelegtes Niveau erreicht.
- Und schließlich sollte man vermeiden, übermäßig gehebelte Trades über Nacht offen zu lassen.
Fazit
In diesem Artikel haben wir uns damit beschäftigt, was eine Overnight-Position ist und welche Risiken damit verbunden sind. Als Daytrader oder Scalper sollte man versuchen, solche Risiken zu vermeiden, indem man die oben genannten Richtlinien anwendet.