Ein typischer Tag als Trader mit Familie – Balance zwischen Charts und Alltag. Trading verspricht Freiheit. Unabhängigkeit. Selbstbestimmung. Aber wenn du Familie hast, dann weißt du: Freiheit ist relativ – besonders, wenn du morgens gleichzeitig Brotdosen packst und die Asia-Session analysieren willst. Ich bin Vater. Ich trade. Und ich liebe beides – auch wenn es manchmal ein Drahtseilakt ist.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie mein Alltag als aktiver Forex-Trader und Vater aussieht. Kein Hochglanz, kein „Work-from-Beach“-Bullshit. Sondern echte Balance zwischen Chartanalyse und Kindergartengeburtstag.
Morgens zwischen Milchkaffee und Marktüberblick
6:00 Uhr. Der Wecker klingelt. Oder besser gesagt: mein Sohn steht am Bett, will Lego bauen – um sechs. Ich würde gerne zuerst in den Chart schauen, aber: erstmal Papa sein. Also Kakao machen, Brote schmieren, Lieblingssocken suchen und die „Nein, heute ist keine Pyjamaparty“-Diskussion führen.
Zwischen Tür und Angel dann doch der erste Blick aufs Handy:
„Was hat der Yen gemacht?“ – „Wurde der Widerstand im EUR/USD gebrochen?“ – „Ah, 8:00 Uhr kommen News aus Deutschland.“
Aber: keine übereilten Trades. Keine halben Setups. Ich habe gelernt, dass mein wichtigster Trading-Indikator morgens mein eigener Stresslevel ist. Und wenn der hoch ist – wird nicht gehandelt.
Tradingzeit: endlich Fokus
Gegen 8:30 Uhr sind die Kinder aus dem Haus. Endlich Ruhe. Zeit für Charts, Watchlist, Fokus. Ich mache mir einen Kaffee – den ersten, den ich auch wirklich heiß trinken kann – und gehe an den Rechner.
Jetzt bin ich ganz Trader:
Ich öffne meine Plattform, sehe die Linien, Levels, Zonen. Ich bin im Kopf scharf. Bereit. Aber ich habe auch ein klares Zeitfenster – von 8:30 bis 11:00 Uhr. Danach ist Feierabend.
Ich weiß, wenn ich in dieser Zeit keine Gelegenheit finde, ist das okay. Ich trade nach Regelwerk, nicht nach Gier. Ich handle nicht, um zu handeln. Ich suche Qualität, nicht Action. Denn ich habe keine Zeit für Drama – ich habe Kinder.
Trading heißt für mich nicht „Vollgas rund um die Uhr“. Es heißt: konzentriert arbeiten, wenn der Raum da ist. Und loslassen können, wenn es das nicht ist.
Mittag: Von Stop-Loss zu Spaghetti Bolognese
11:30 Uhr. Ich beende meine Session. Ich schließe das Chartfenster, wie andere die Bürotür. Klar – manchmal kratzt es am Ego, wenn der Markt sich nach 12 Uhr doch noch bewegt. Aber ich weiß: Meine Familie braucht mich nicht als nervösen Glotzer mit dem Handy in der Hand. Sondern als ansprechbaren Vater, der auch mal Spaghetti kocht und den Wäscheberg bezwingt.
Das Mittagessen ist oft das erste richtige Gespräch mit meiner Partnerin – abseits von Kinderprogramm. Ich merke: Diese Balance ist keine Schwäche. Sie ist mein emotionaler Anker im Trading-Alltag.
Nachmittag: Quality Time statt FOMO
Wenn ich die Kinder abhole, bin ich zu 100 % da. Ich bin nicht der Typ, der im Sandkasten aufs Handy starrt. Ich habe meine Trades gemacht – oder bewusst gelassen. Und jetzt ist Papa-Zeit.
Und weißt du was? Diese bewusste Präsenz im Alltag hat mein Trading besser gemacht. Ich bin weniger reaktiv. Weniger sprunghaft. Ich lasse mich nicht mehr so leicht aus der Bahn werfen, weil ich weiß: Mein Leben ist mehr als ein Chartbild.
Abends: Reflexion statt Reue
Gegen 20 Uhr, wenn die Kinder schlafen, öffne ich nochmal mein Journal. Ich werte den Tag aus:
- Was war gut?
- Wo war ich unkonzentriert?
- Wo habe ich mein Regelwerk ignoriert – und warum?
Ich bin ehrlich zu mir. Und wenn ich merke, ich habe aus emotionalem Frust getradet – dann schreibe ich das auf. Ich mache kein Drama draus. Ich lerne daraus. Denn als Trader und Vater weiß ich: Fehler machen ist okay – aber sie zu wiederholen, kostet Zeit und Nerven.
Was ich gelernt habe
Trading ist kein Einzelkämpfer-Job
Früher dachte ich: Trading ist etwas, das man alleine, in Stille, mit Fokus machen muss. Heute weiß ich: Trading ist Teamwork – mit dem Leben. Ich habe gelernt, mich nicht gegen den Alltag zu wehren, sondern mit ihm zu tanzen. Nicht gegen die Familie zu traden, sondern mit ihr ein System zu entwickeln, das funktioniert.
Denn am Ende zählt nicht nur das Konto – sondern das Gefühl, abends ins Kinderzimmer zu schauen und zu wissen: Ich war da. Für sie. Und für mich.
Fazit
Du musst kein Vollzeit-Trader mit drei Bildschirmen und einem „Trading Cave“ im Keller sein.
Du darfst Vater sein. Mensch sein. Und Trader. Gleichzeitig.
Wenn du lernen willst, wie das funktioniert – mit System, Klarheit und echtem Alltag – dann zeigen wir dir wie.
Trading darf sich deinem Leben anpassen. Nicht umgekehrt.