Warum du nach 2 Jahren immer noch nicht konstant profitabel bist – und was du dagegen tun kannst. Du hast mal ein Breakout-System ausprobiert. Anfangs hast du gedacht, das könnte der Schlüssel zum Erfolg sein. Du hast dir die Regeln angesehen, vielleicht sogar ein paar Backtests gemacht. Die ersten Trades liefen gut, du hattest ein gutes Gefühl. Doch dann kamen die Rücksetzer, die Verluste, und die Motivation sank. Du hast gemerkt, dass es nicht so einfach ist, wie gedacht.
Kurz danach bist du auf ein YouTube-Video gestoßen, das dir den RSI als Wundermittel vorgestellt hat. „Mit dem RSI kann ich perfekt Einstiege finden“, dachtest du. Also hast du dir den RSI genauer angeschaut, ihn in deine Charts eingebaut und versucht, darauf zu handeln. Anfangs lief es auch mal besser, doch schnell merkst du: Das funktioniert nicht wirklich konstant.
Dann bist du auf den Order Flow aufmerksam geworden. Du hast dich in diese komplexe Welt gestürzt, hast gelernt, das Orderbuch zu lesen, die großen Player zu erkennen und dachtest, hier liegt die Lösung. Aber schnell wird klar: Das ist extrem aufwendig und zeitraubend. Ständig musst du beobachten, analysieren und trotzdem bleibst du unsicher.
Also zurück zur Charttechnik. Vielleicht doch lieber Support und Resistance Zonen. Du hast dir Linien gezogen, Rücksetzer abgewartet, mit verschiedenen Timeframes experimentiert. Doch die Ergebnisse sind nicht viel besser.
Zwischendurch hast du etwas über Smart Money gelesen. Das klang interessant, professionell und irgendwie logisch. Du hast die Begriffe versucht zu verstehen, die Konzepte angewandt und wieder gehofft, dass das jetzt der Durchbruch ist.
Was hat es dir gebracht? Meistens nur Frust und Zeitverschwendung. Du hast viel ausprobiert, aber nichts wirklich konsequent umgesetzt.
Der ständige Strategiewechsel ist dein größter Fehler
Dieses ständige Wechseln zwischen Strategien ist wie ein schlechter Diätplan. Du startest voller Motivation, hältst drei Tage durch, siehst aber keine schnellen Erfolge und wechselst zur nächsten vermeintlichen Wunder-Methode. Nur dass du beim Trading nicht dicker wirst, sondern deine Kontostände schrumpfen.
Trading ist kein Sprint. Es ist ein Marathon, der Geduld, Durchhaltevermögen und vor allem Disziplin verlangt. Je schneller du von einer Strategie zur nächsten springst, desto weniger wirst du wirklich lernen und desto mehr Geld verlierst du.
Dein Denkfehler – du glaubst, die Strategie ist das Problem
Du bist davon überzeugt, dass die Strategie der Grund für dein Scheitern ist. Du denkst, wenn du nur die richtige Strategie findest, wirst du sofort profitabel sein. Das ist ein Trugschluss.
Jede Strategie – auch die besten und profitabelsten – hat Drawdowns. Phasen, in denen du Geld verlierst. Das ist normal und gehört dazu. Es gibt keine Strategie, die permanent Gewinne bringt, ohne auch mal Verluste einzufahren.
Der Unterschied zwischen erfolgreichen Tradern und Anfängern ist nicht die Strategie an sich, sondern wie lange sie bei einer Strategie bleiben und wie diszipliniert sie diese umsetzen.
Das eigentliche Problem – du baust keine Erfahrung auf
Stell dir vor, du willst ein Musikinstrument lernen. Jeden Monat fängst du mit einem anderen an. Gitarre, Klavier, Geige, Schlagzeug. Nach zwei Jahren kannst du von allem ein bisschen, aber nichts wirklich gut spielen.
So funktioniert es auch beim Trading. Du wechselst ständig die Strategie, lernst nie genug über eine Methode, um sie wirklich zu meistern. Dadurch entsteht keine Erfahrung. Du kannst nicht unterscheiden, ob ein Verlust ein Fehler war oder einfach zum normalen Risiko gehört. Du entwickelst keine Routine, kein Vertrauen und keine Klarheit.
Du handelst im Dunkeln, ohne Orientierung, obwohl du ständig versuchst, mehr Licht ins Dunkel zu bringen.
Was du konkret tun kannst
Wähle eine Strategie, die du wirklich verstehst. Keine komplizierten Systeme mit zig Indikatoren, keinem halben Dutzend Bildschirmen oder unmöglichen Regeln. Suche dir etwas Einfaches, beispielsweise eine Trendfolgestrategie mit klar definierten Ein- und Ausstiegspunkten.
Schreibe dir ein Regelwerk auf. Definiere genau, wann du einsteigst, wann du aussteigst, wo der Stop Loss sitzt und welche Bedingungen ein Setup erfüllen muss. Halte dich streng an diese Regeln und vertraue nicht auf dein Bauchgefühl.
Zwing dich, diese Strategie mindestens 100 Trades lang durchzuziehen. Nicht 20 oder 50, sondern 100 Trades, ohne die Regeln zwischendurch zu ändern. Dokumentiere jeden Trade und halte fest, warum du eingestiegen bist und wie der Trade verlaufen ist.
Lerne den Unterschied zwischen einem Verlust und einem Fehler. Nicht jeder Verlust ist ein Fehler. Ein Fehler entsteht, wenn du dein Regelwerk brichst. Es ist wichtig, dass du das erkennst und diese Unterscheidung lernst.
Führe ein Trading-Tagebuch. Dort notierst du deine Trades, deine Gedanken und Gefühle während des Trades. So erkennst du Muster, kannst an deinen Schwächen arbeiten und dich verbessern.
Konzentriere dich auf den Prozess und nicht auf das Ergebnis. Dein Ziel ist es, saubere und regelkonforme Trades zu machen. Der Gewinn wird mit der Zeit folgen, wenn du konsequent bleibst.
Fazit – Disziplin schlägt Strategie
Wenn du in zwei Jahren 15 Strategien ausprobiert hast, hast du keine Strategie gehandelt, sondern Chaos betrieben. Du brauchst kein neues System oder den nächsten coolen Indikator.
Du brauchst Disziplin, Klarheit und den Willen, endlich Verantwortung für dein Trading zu übernehmen.
Mach Trading zu deinem Handwerk. Hör auf, ein Tourist zu sein, der von Trend zu Trend springt.
Bleib bei einer Strategie, zieh sie durch und lerne daraus. Nur so wirst du langfristig profitabel.