Forex-Trading fasziniert Millionen von Tradern weltweit. Einer der größten Vorteile des Devisenmarktes ist, dass er an fünf Tagen in der Woche rund um die Uhr geöffnet ist. Doch nicht jede Uhrzeit bietet dieselben Chancen. Manche Stunden zeichnen sich durch hohe Liquidität und starke Kursbewegungen aus, während andere Phasen eher von Ruhe geprägt sind.
Wer diese Unterschiede versteht, kann seine Strategien besser anpassen und die passenden Uhrzeiten für den eigenen Handelsstil finden.
Warum Uhrzeiten im Forex-Trading so wichtig sind
Der Forex-Markt ist dezentral organisiert und wird von Banken, Hedgefonds, Unternehmen und Privatanlegern genutzt. Die Marktbewegungen entstehen aus Angebot und Nachfrage, die wiederum stark davon abhängen, welche Handelsplätze gerade aktiv sind. Jede Zeitzone bringt ihre eigene Dynamik mit. Während in Asien oft ruhiger gehandelt wird, dominieren in Europa und den USA die großen Volumina.
Für Trader bedeutet das: Je nachdem, wann man handelt, trifft man auf unterschiedliche Volatilität, Spreads und Marktchancen. Wer die Uhrzeiten ignoriert, läuft Gefahr, in wenig liquiden Phasen zu traden, was unnötige Kosten oder Fehlsignale mit sich bringen kann.
Die vier großen Handelszeiten im Überblick
Der Forex-Markt lässt sich grob in vier große Sessions einteilen: Sydney, Tokio, London und New York. Diese Handelszeiten überschneiden sich teilweise, wodurch besonders interessante Phasen entstehen.
Sydney-Session (ca. 23:00–08:00 Uhr MEZ): Der Start in den Handelstag, geprägt von geringer Volatilität. Ideal für Trader, die ruhige Märkte bevorzugen oder sich vorbereiten wollen.
Tokio-Session (ca. 01:00–10:00 Uhr MEZ): Stärkere Bewegungen als in Sydney, vor allem bei Yen-Paaren wie USD/JPY oder EUR/JPY.
London-Session (ca. 09:00–18:00 Uhr MEZ): Die aktivste Session mit hoher Liquidität. Besonders beliebt bei europäischen Tradern.
New-York-Session (ca. 14:00–23:00 Uhr MEZ): Starke Volatilität, vor allem zu Beginn. Besonders relevant für USD-Paare.
Die wichtigsten Überschneidungen
Besonders spannend sind die Stunden, in denen zwei große Märkte gleichzeitig aktiv sind. In diesen Phasen steigen Volumen und Volatilität, was Tradern zahlreiche Chancen bietet.
London–New York (14:00–18:00 MEZ): Die umsatzstärkste Zeit im Forex, in der oft die größten Bewegungen entstehen.
Tokio–London (09:00–10:00 MEZ): Kürzere Überschneidung, kann aber für Paare mit JPY interessant sein.
In diesen Zeitfenstern entstehen häufig Breakouts, Trends oder schnelle Bewegungen, die Daytrader und Scalper gezielt nutzen.
Welche Uhrzeit passt zu welchem Trading-Stil?
Die Wahl der besten Uhrzeit hängt stark vom Handelsstil ab.
Scalper suchen nach hoher Liquidität und engen Spreads. Für sie eignen sich besonders die Überschneidungen von London und New York.
Daytrader profitieren ebenfalls von aktiven Stunden, da sie klare Trends und starke Bewegungen brauchen.
Swing-Trader hingegen sind weniger auf bestimmte Uhrzeiten angewiesen, da sie ihre Positionen oft über mehrere Tage halten. Für sie ist es wichtiger, die allgemeine Marktlage zu analysieren.
Welche Paare sind zu welchen Uhrzeiten am aktivsten?
Nicht jedes Währungspaar bewegt sich zu jeder Uhrzeit gleich stark.
Während der asiatischen Session dominieren JPY-Paare (USD/JPY, EUR/JPY).
In der London-Session stehen EUR-Paare und GBP-Paare im Fokus (EUR/USD, GBP/USD).
Mit der Eröffnung New Yorks sind vor allem USD-Paare interessant (EUR/USD, USD/CHF, GBP/USD).
Trader sollten ihre bevorzugten Paare an den Uhrzeiten ausrichten, in denen diese am aktivsten sind.
Risiken bei falscher Uhrzeitwahl
Wer in den falschen Stunden handelt, riskiert ungewollte Nachteile. In den ruhigeren Phasen sind Spreads oft höher, da die Liquidität fehlt. Dadurch wird jeder Trade teurer. Gleichzeitig können Fehlsignale entstehen, da kleinere Bewegungen leichter Marktstrukturen vortäuschen.
Besonders Anfänger neigen dazu, aus Langeweile in schwachen Marktphasen zu handeln. Das führt oft zu unnötigen Verlusten.
Der Faktor Zeitmanagement
Neben der Marktdynamik spielt auch das eigene Leben eine Rolle. Ein Berufstätiger in Europa kann schwerlich die asiatische Session handeln, da diese mitten in der Nacht liegt. Deshalb sollte man die Uhrzeiten nicht nur nach Marktbedingungen, sondern auch nach den eigenen Routinen auswählen.
Wer nur wenig Zeit hat, kann sich auf die London-Session oder die Überschneidung London–New York konzentrieren. Diese Phasen bieten meist die besten Chancen in kurzer Zeit.
Tipps für den Einstieg
Analysiere, welche Uhrzeit mit deinem Alltag vereinbar ist.
Beobachte die Märkte in den verschiedenen Sessions zunächst ohne Handel.
Fokussiere dich auf die Überschneidungen, wenn du schnelle Bewegungen traden willst.
Passe deine Strategie an die jeweilige Uhrzeit an, anstatt starr einen Plan durchzuziehen.
Fazit: Die beste Uhrzeit hängt vom Trader ab
Es gibt keine allgemein gültige Antwort auf die Frage, welche Uhrzeit die beste ist. Vielmehr hängt es von Handelsstil, Währungspaaren und persönlichem Zeitplan ab. Die Überschneidung von London und New York gilt als die aktivste Phase, während die asiatischen Stunden ruhiger sind.
Wer seine Uhrzeit bewusst wählt, erhöht die Chance, passende Marktbedingungen zu finden, anstatt gegen die Natur des Marktes anzukämpfen. Für Anfänger bedeutet das: nicht rund um die Uhr handeln, sondern gezielt die Phasen nutzen, die zum eigenen Leben und zur gewählten Strategie passen.