Was ist der Trend? Trendfolgestrategien, die funktionieren. Trendfolge (oder Trendhandel) ist eine der beliebtesten Trading Strategien auf dem Markt. Sie ist auch bei Anfängern beliebt, weil sie (relativ) einfach anzuwenden ist.
Wie der Name schon sagt, geht es darum, einen Trend zu erkennen, der sich bereits gebildet hat, und ihm dann zu folgen. Diese Strategie unterscheidet sich relativ stark von der Umkehrstrategie, die darauf abzielt, Umkehrpunkte zu identifizieren.
In diesem Artikel werden wir uns einige der besten Strategien ansehen, die man beim Trading anwenden kann, um einem Trend zu folgen.
Was ist Trendfolge?
Zunächst einmal ist ein Trend eine Situation, in der sich der Kurs eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum hinweg nach oben oder unten bewegt. Wenn sich beispielsweise eine Aktie von 10 Euro im Januar auf 15 Euro im Februar und auf 18 Euro im März bewegt, kann man sagen, dass sie sich in einem Aufwärtstrend befindet. Bewegt sie sich in diesem Zeitraum von 10 Euro über 8 Euro auf 5 Euro, befindet sie sich in einem Abwärtstrend.
Bewegt sich der Kurs hingegen in einer bestimmten Spanne, handelt es sich nicht um einen Trend, sondern um eine Konsolidierungsphase.
Bei der Trendfolge handelt es sich also um die grundlegende Strategie, einen Vermögenswert zu identifizieren, dessen Kurs sich entweder nach oben oder nach unten bewegt, und diesem Trend zu folgen.
Die Trader folgen diesem Trend so lange, bis sie spüren, dass der Trend zu Ende geht. Wenn ein Aufwärtstrend zu Ende geht und ein Abwärtstrend beginnt, verkaufen sie den Kurs und erzielen einen Gewinn, während er abrutscht.
Der Trendhandel kann bei richtiger Anwendung sehr profitabel sein. Es birgt jedoch auch einige Risiken, insbesondere für neue Trader, wie wir weiter unten erläutern werden.
Momentum vs. Trend-Trading
Eine häufige Frage ist, ob es einen Unterschied zwischen Trend- und Momentum-Handel gibt. Die beiden sind sich zwar ähnlich, weisen jedoch einige Unterschiede auf.
Wie bereits erwähnt, ist der Trendhandel ein Ansatz, bei dem eine Person kauft, wenn ein Vermögenswert steigt oder fällt. Das Ziel ist es, einen bestehenden Trend bis zum Ende zu nutzen.
Momentum ist definiert als die Geschwindigkeit der Preisbewegung eines Vermögenswerts. In diesem Fall kaufen Trader oder Investoren Vermögenswerte, die ein gutes Momentum aufweisen.
Während der Ära der Meme-Aktien im Jahr 2021 hatten beispielsweise Unternehmen wie GameStop, AMC und Bed Bath & Beyond ein starkes Momentum, was sie zu starken Momentum-Positionen machte.
Daher können sich Momentum-Trading-Gelegenheiten ergeben, wenn sich ein Vermögenswert nicht von vornherein in einem Aufwärtstrend befindet.
Umkehrung vs. Trendhandel
Eine weitere häufig gestellte Frage ist die nach den Unterschieden zwischen einer Umkehrung und dem Trendhandel. Zwischen diesen beiden Ansätzen gibt es einen einfachen Unterschied. Beim Trendfolgehandel besteht das Ziel darin, einen Vermögenswert zu kaufen, der sich in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befindet. Das bedeutet, dass das Muster erst einmal gefunden werden muss.
Eine Umkehrung hingegen ist ein Ansatz, der darauf abzielt, in einen Handel einzusteigen, wenn ein Vermögenswert im Begriff ist, seine Richtung zu ändern. Umkehrtrader werden dann zu Trendfolgern, da ihr Ziel darin besteht, den bestehenden Trend bis zu seinem Ende zu verfolgen.
Diese Trader nutzen verschiedene Ansätze, darunter Muster wie Double-Top und Double-Bottom sowie Kerzenmuster wie Hammer und Doji.
Die Ähnlichkeit von Umkehrern und Trend Trader besteht darin, dass sie beide versuchen, von Trends zu profitieren.
Ausbruch vs. Trendhandel
Wie oben beschrieben, ist der Trendhandel ein Ansatz, der von einem bestehenden Trend profitiert. Das Ziel besteht darin, einen Vermögenswert zu kaufen und zu halten, wenn er steigt, oder einen Vermögenswert zu verkaufen, der sich in einem Abwärtstrend befindet.
Ein Breakout-Ansatz ist aufgrund seiner Funktionsweise etwas anderes. Er kommt zustande, wenn ein Vermögenswert eine Zeit lang in einer bestimmten Spanne geblieben ist. Nach dem Ausbruch wird der Trader zum Trendfolger, da das Ziel darin besteht, den Trend bis zum Ende zu halten.
Wie man einen Trend erkennt
Die einfachste Methode, einen Trend zu erkennen, besteht darin, ein Chart visuell zu betrachten. So kann man feststellen, ob sich ein Vermögenswert in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befindet oder ob er sich in einer engen Schwankungsbreite befindet oder sehr volatil ist.
Es sei darauf hingewiesen, dass eine einfache visuelle Prüfung nicht ausreicht. Stattdessen wird empfohlen, eine Multi-Timeframe-Analyse durchzuführen, um festzustellen, ob sich ein Vermögenswert tatsächlich in einem Trend befindet.
Bei dieser Analyse wird ein Chart in mehreren Time Frames betrachtet. In den meisten Fällen betrachten die Trader drei Time Frames. Dies hat den Vorteil, dass ein Chart im Tages-Chart uninteressant aussehen kann. Wenn man es aber in den Stundenchart verschiebt, sieht man, dass es einen bescheidenen Trend hat.
Wie man einen Trend analysiert
Die Erkennung eines Trends ist in der Regel der erste Schritt bei der Trendfolge. In der nächsten Phase analysierst du ihn mit dem Ziel, eine Position einzugehen und wann man sie wieder verlassen wird.
Bei der Analyse eines Trends musst du einige Dinge beachten. Zunächst sollte man, wie bereits erwähnt, immer eine Analyse mit mehreren Time Frames durchführen. Das ist wichtig, denn so kann man erkennen, ob der Trend breit angelegt ist.
Zweitens sollte man Trendindikatoren in den Chart einfügen. Jeder dieser Indikatoren gibt weitere Informationen.
Oszillatoren wie der Relative Strength Index (RSI), die Stochastik und der Money Flow Index (MFI) helfen eventuell zu erkennen, ob ein Vermögenswert überkauft oder überverkauft ist.
Trendindikatoren wie gleitende Durchschnitte, Bollinger-Bänder und Donchian-Kanäle helfen zu erkennen, ob der Trend gut verläuft. Darüber hinaus helfen Indikatoren wie der Average Directional Index (ADX) und Supertrend dabei, die Stärke eines Trends zu erkennen.
Achte schließlich auf sich abzeichnende Chartmuster.
Die bekanntesten Chartmuster sind Flaggen, Wimpel, sowie Kopf und Schultern.
Wie man den Trendhandel betreibt
Es gibt einige Ansätze für den Trendhandel. Richtig angewandt, können diese Ansätze helfen, Trends frühzeitig zu erkennen und sie bis zu ihrem Ende zu nutzen. Hier sind einige dieser Ansätze:
Verwendung technischer Indikatoren
Der erste Ansatz der Trendfolge beinhaltet die Verwendung von technischen Indikatoren. Dabei handelt es sich um Instrumente, die aus mathematischen Berechnungen abgeleitet sind und die helfen, Trends zu erkennen.
Die beliebtesten Trendindikatoren sind:
- Gleitende Durchschnitte
- Bollinger-Bänder
- Verwendung von Charts und Candlestick-Mustern
Der andere Ansatz besteht in der Verwendung von Chart- und Candlestick-Mustern. Dabei handelt es sich um einzigartige Muster, mit deren Hilfe man feststellen kann, wann sich ein neues Muster bildet oder wann ein bestehendes Muster zu Ende geht.
Candlestick-Muster wie Doji, Morning Star, Evening Star, Engulfing und Hammer sind allesamt Umkehrmuster. Wenn sie sich bilden, ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass ein bestehender Trend zu Ende geht, was zu einem neuen Trend führen wird.
Chartmuster brauchen länger, um sich zu bilden. Einige der bekanntesten sind Kopf und Schultern, Flaggen, Wimpel, Dreiecke und Keile. H&S, Keile und Doppeltops sind Umkehrmuster, während Flaggen, Tassen und Henkel sowie Wimpel Anzeichen für Fortsetzungen sind.
Trendlinien
Ein weiterer Ansatz im Trendhandel ist die sogenannte Trendlinie. Bei dieser Strategie zeichnet man eine Linie, die mehrere wichtige Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus miteinander verbindet. In diesem Fall entwickelt sich der Kurs gut, wenn er sich oberhalb der Trendlinie befindet.
Ein Durchbruch unter dieses Niveau ist ein Zeichen dafür, dass die bestehende Trendlinie demnächst endet.
Ausbrüche
Darüber hinaus kann man den Trendhandel auch mit Pullbacks und Ausbrüchen betreiben. Ein Pullback ist eine Situation, in der ein Vermögenswert, der sich in einem Aufwärtstrend befindet, zurückfällt und dann den Aufwärtstrend wieder aufnimmt.
Ein Ausbruch hingegen erfolgt, nachdem ein Vermögenswert eine Zeit lang in einer engen Spanne oder in einem Kanal geblieben ist.
In den meisten Fällen wird der Kurs schließlich nach oben ausbrechen und einen neuen Trend einleiten. Einigen Ausbrüchen gehen in der Regel Chartmuster wie Dreiecke und Doppel-Tops voraus.
Trendhandelsstrategien
Profis verwenden verschiedene Strategien, um aufkommende Trends zu erkennen und sie bis zum Ende zu verfolgen. Der Kern dieser Ansätze besteht darin, einen Vermögenswert zu kaufen, wenn du glaubst, dass der Preis weiter steigen wird.
Alternativ dazu kann man einen Vermögenswert, von dem man glaubt, dass er in absehbarer Zeit fallen wird, leerverkaufen. Wenn eine Aktie beispielsweise bei 20 Euro gehandelt wird und du erwartest, dass sie auf 15 Euro fallen wird, kann man eine Short-Position eingehen und den Kursrückgang ausnutzen.
Es gibt mehrere Trendhandelsstrategien, die wir im vorherigen Abschnitt behandelt haben.
Erstens kann man den Ansatz der technischen Indikatoren verwenden, bei dem man Instrumente wie gleitende Durchschnitte und Bollinger Bänder verwendet. Dabei besteht das Ziel darin, einen Vermögenswert zu kaufen, solange er sich oberhalb des Indikators befindet, und auszusteigen, wenn sich der Trend ändert.
Zweitens kannst du Chartmuster verwenden, um neue Trends und Umkehrungen zu erkennen. Zu den bekanntesten Chartmustern gehören Kopf und Schultern und Flaggen. Bei diesem Ansatz kann man auch Candlestick-Muster verwenden, um neue Trends zu erkennen.
Drittens kannst du dich auf Ausbrüche konzentrieren. Hier wartet man darauf, dass ein Vermögenswert aus einer Konsolidierungsphase oder einem Chartmuster ausbricht. Es ist auch möglich, technische Indikatoren zu verwenden, um diese Ausbrüche zu handeln.
Ausstiegsstrategien für den Trend
Im Rahmen dieser Strategien ist es wichtig zu wissen, wann man aus einem Hausse- oder Baisse-Handel aussteigen sollte. Hierfür verwenden Trader verschiedene Ansätze. Einige steigen aus, wenn Oszillatoren wie der RSI und der Stochastik in den extrem überkauften Bereich gelangen.
Andere steigen aus dem Trade aus, wenn sich der Kurs unter oder über Trendlinien bewegt. Ein Durchbruch unter eine aufsteigende Trendlinie ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass der Aufwärtstrend nachlässt. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Kurs unter einen Trendindikator fällt, was ein Zeichen dafür ist, dass der Trend zu Ende geht.
Die andere Ausstiegsstrategie besteht einfach darin, auf sich abzeichnende Chartmuster zu achten, die Anzeichen für eine Trendwende sind. Bildet ein im Trend liegender Vermögenswert beispielsweise ein Chartmuster wie ein Double-Top oder ein Triple-Top aus, so ist dies ein Zeichen dafür, dass ein bestehender Trend bald zu Ende geht.
Risikomanagement beim Trendhandel
Risikomanagement ist bei allen Handelsformen ein wichtiger Bestandteil. Ziel ist es, die Rendite zu maximieren und gleichzeitig die Risiken am Markt zu reduzieren. Trend-Trader verwenden verschiedene Risikomanagement-Strategien, darunter:
Paarweiser Handel
Eine Risikomanagement-Strategie ist als Paarhandel bekannt. Hierbei handelt man mit zwei Finanzwerten, die eng miteinander korreliert oder unkorreliert sind, um Risiken zu vermeiden.
Ein Stop-Loss ist ein gutes Instrument, um große Verluste zu vermeiden. Ein Take-Profit hingegen ist ein Instrument, das einen Trade stoppt, wenn er ein bestimmtes Gewinnniveau erreicht.
Es ist ein wichtiges Instrument, das man verwenden sollte, weil es hilft, Gewinne im Einklang mit der Strategie zu erzielen.
Die anderen wichtigen Ansätze für das Risikomanagement sind die Positionsgröße und die Kontrolle des Hebels. Bei der Positionsgröße sollte man immer kleine Positionen eingehen, um große Verluste zu vermeiden. Außerdem sollte man den Einsatz großer Hebel vermeiden.
FAQs
Ist der Trendhandel profitabel?
Der Trendhandel ist einer der profitabelsten Handelsansätze im Trading. Wenn man einen Trend früh genug erkennt und ihn bis zum Ende mitmacht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er hochprofitabel ist.
Ist der Trendhandel für Anfänger geeignet?
Einer der größten Vorteile des Trendhandels ist, dass er leicht zu erlernen ist. Das macht ihn ideal für Menschen mit wenig Markterfahrung. Es ist einfach, einen Trend zu erkennen, einen idealen gleitenden Durchschnitt hinzuzufügen und ihm dann eine Zeit lang zu folgen.
Was sind die Nachteile des Trendtradings?
Es gibt mehrere Nachteile, wenn es um Trendfolge geht. Erstens basiert es auf historischen Daten, was bedeutet, dass es zu falschen Signalen führen kann.
Zweitens ist es möglich, in einen Trendhandel einzusteigen, der sich dann kurz darauf umkehrt.
Drittens kann sich ein Trend ändern, wenn es größere Probleme auf dem Markt gibt.
Funktioniert Trendfolge auch bei Aktien?
Die Strategie des Trendhandels kann in allen Anlageklassen eingesetzt werden, einschließlich börsengehandelter Fonds, Aktien und Währungen. Man muss lediglich einen Vermögenswert identifizieren, seinen Trend erkennen und dann technische Indikatoren wie die oben genannten verwenden.
Zusammenfassung
Trendfolge ist eine Strategie, die auch als Momentum Trading bekannt ist. Momentum-Trader hoffen, einen Trend zu erkennen und ihm dann bis zum Ende zu folgen. In diesem Artikel haben wir uns einige der am häufigsten verwendeten Trendfolgestrategien angesehen und erklärt, wie man sie richtig einsetzt.
Um erfolgreich zu sein sollte man eine Weile in einem Demokonto üben.
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