Widerstände und Unterstützungen beim Trading. Eines der Ziele der charttechnischen Analyse ist es das Potenzial einer aktuellen Trendbewegung abzustecken. Dies geschieht um eine Vorstellung über den zukünftigen Verlauf zu bekommen und eine „Arbeitsskizze“ für mögliche Zukunftsszenarien zu zeichnen.
Ein hilfreiches Instrument ist es sich an früheren besonders markanten Hoch- oder Tiefpunkten im Trading Chart zu orientieren. In deren Richtung sich der Kurs gerade bewegt.
Widerstandsmarken im Chart
Grundsätzlich werden diese Punkte im Kursverlauf in Unterstützungen und Widerstände unterteilt:
Ein Widerstand ist ein Kurs der zu einem früheren Zeitpunkt erreicht wurde und bei dem es anschließend aufgrund steigender Umsätze zu einer Abwärtsbewegung kam. Es handelt sich also um einen Höchstkurs der das Ende und den Wendepunkt einer Aufwärtsbewegung markiert hatte.
Nähert man sich im aktuellen Kursgeschehen einer solchen Marke erhöht sich zunächst die Wahrscheinlichkeit, dass es wiederum tendenziell mehr Verkäufe als Käufe gibt und der Kurs der Währung kurzfristig fällt.
Entsprechend positiv bzw. mit einem charttechnischen Kaufsignal verbunden ist es wenn ein Widerstand aus der Vergangenheit überschritten wird. Also die Kurse im aktuellen Trend auf ein Niveau oberhalb der Widerstandsmarke steigen. Ein solches Verhalten zeigt, dass eine Mehrheit der Marktteilnehmer nun bereit ist einen höheren Preis für die Währung zu zahlen und somit der aktuelle Aufwärtstrend fortgesetzt werden könnte.
Wird eine Widerstandsmarke im Laufe der Zeit von einem Aufwärtstrend überschritten ändert sich ihr charttechnischer Charakter und sie kann in Zukunft als Unterstützungsmarke in die Analyse einbezogen werden.
Unterstützungsmarken im Chart
Im Gegensatz zu Widerständen die oberhalb des aktuellen Kurses zu finden sind befinden sich Chart-Unterstützungen unterhalb des aktuellen Kurses. Sie sind Kursmarken die während einer früheren Abwärtsbewegung erreicht wurden. Der Kurs der jeweiligen Währung aber nicht weiter fiel. Sondern tendenziell stieg. Unterstützungen sind also nichts anderes als markante Wendepunkte in der Kursentwicklung auf die ein Kursanstieg folgte. Der Grund für das Entstehen einer Unterstützung ist eine zunehmende Nachfrage von Käufern in einem bestimmten Preisbereich die letztlich dazu führt, dass ein Wert nicht weiter sinkt. Sondern in einen Anstieg übergeht.
Wird im Zuge einer Abwärtsbewegung eine charttechnische Unterstützungsmarke von oben angefahren erhöht sich zunächst die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs an dieser Stelle in der aktuellen Situation auch wieder nach oben dreht. Da die Käufer im Bereich der Unterstützung erneut auf eine günstige Einstiegsmöglichkeit warten und ihre Kaufaufträge in der Nähe dieses früheren Tiefs platziert haben. Umgekehrt ist es negativ zu interpretieren bzw. mit einem charttechnischen Verkaufssignal verbunden wenn der Preisbereich einer Unterstützung unterschritten wird. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass sich ein anhaltender Abwärtstrend fortsetzt.
Wird eine Unterstützung im Laufe der Zeit von einem Abwärtstrend unterschritten kann sie in Zukunft auch als neue Widerstandsmarke in die Analyse einbezogen werden.
Neben den Varianten der klassischen Charttechnik Widerstände und Unterstützungen aus markanten Hochs und Tiefs abzuleiten gibt es weitere Methoden die ähnliche und vergleichbare Ergebnisse liefern.
So können beispielsweise Trendlinien, die Bandbreite der charttechnischen Kursmuster, gleitende Durchschnitte (EMA, SMA, KAMA) oder Fibonacci-Retracements relevante Wendepunkte im Chart hervorrufen.
Sowohl im Sinne von Widerständen und Unterstützungen als auch im Sinne von Kurszielen. Je mehr verschiedene Methoden einen Preis oder eine Preisspanne als signifikant identifizieren desto aussagekräftiger ist das Erreichen oder Unterschreiten dieser Marke oder Preisspanne.
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